Schläfst du, mein Liebchen? (2019)
Fotos Simona Mele
mit Musik von G. Mahler, O. Schoeck, R. Straussund Texten von J. W. Goethe, C. F. Meyer, R. W. Fassbinder, B. Brecht, J. von Eichendorff und vielen mehrWas bringt eine Mutter dazu, ihr Kind zu ersticken? Die Untersuchung dieses Psychograms bietet ausreichend Stoff für einen vielschichtigen Abend: Der portraitierte mentale Zustand steht exemplarisch für die Konfrontation mit einem Dilemma. Ein unlösbarer innerer Konflikt wird aufgezeigt, der ohne Ausweg in gesellschaftliche Ausgrenzung und Ächtung mündet. Diese unerträgliche Situation treibt das Stück voran und die Figur in den Wahn. Der Handlungsort steht symbolisch für den beklemmenden und ausweglosen Gefühlszustand einer verzweifelten Frau und macht ihn für das Publikum erlebbar. Raum, Musik und Text tragen zur Darstellung der existenziellen Notlage bei. Die Kombination einer erdrückenden Raumsituation mit anspruchsvoller Musik, die im scharfen Gegensatz zu brutalen Textfragmenten steht, lässt dies zu.Verschiedene narrative Ebenen, das Wechselspiel zwischen einer Ich-Perspektive und einer auktorialen Haltung unterstreichen den Wahnsinn und die Zerrissenheit der Figur.
In einem Kellerloch, Zürich
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