Ein verderbter Liederabend (2017)frei nach Texten von Bertolt Brecht, Musik von K. Weill, H. Eisler, P. Dessau, R. Wagner-RégenyDargestellt wird die komplexe Beziehung zwischen einer Serviererin und dem Barbesitzer für den sie arbeitet, der als Zuhälter für sie fungiert – und mit dem sie eine fatale Liebesbeziehung unterhält. Denn, obschon die beiden in ihrer Beziehung zueinander, nicht glücklich werden können, kommen sie in gegenseitiger ökonomischer beziehungsweise emotionaler Abhängigkeit doch nicht voneinander los. Der Grat zwischen Erotik und Gewalt ist schmal; jeder Moment birgt das Potential zu Zartheit, Leidenschaft und unerbittlicher Wut.Eine der Stärken der Inszenierung liegt darin, dass die Songs den Figuren trotz ihrem Evergreen-Status glaubhaft zugeschrieben werden. Im reduzierten Setting wird die existentielle Situation der Protagonistin und ihres Gegenparts besonders deutlich spürbar.Musikalisch wird der Abend von Akkordeon und Kontrabass unterstützt. Und der Barbetrieb mit seinen anzüglichen Blicken, lüsternem Rauchen und hemmungslosem Saufen bildet einen untrennbaren Teil des Geschehens.
Kontiki Bar, ZürichMarsbar, Zürich
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